Ferienlager in Lenk
Vom 25. bis 28. April 2009 war Premiere. Zum ersten Mal fand ein Ferienaufenthalt statt, bei dem Kinder dabei waren, denen die Lebensbrücke International die Teilnahme ermöglichte.
Am frühen Nachmittag kam die Gruppe im Ferienlager Lenk an. Als erstes gab es einen Begrüßungs-Imbiss, danach wurden erwartungsvoll die Zimmer bezogen. Die komplette Truppe fühlte sich sofort wohl in der heimeligen Atmosphäre.
Später zog das schöne Wetter alle ins Freie und es wurde die nähere Umgebung neugierig erkundet. Spielplätze, Trampolin und ein Kleintiergehege - alles was ein Kinderherz begehrt.
Nach erfolgreicher Erkundung erwartete die Köchin Theres schon alle mit einem feinen Abendessen. Es gab Schnitzel mit Pommes und Salat. Allen schmeckte es vorzüglich, was sie auch immer wieder lautstark bekundeten. So ging dieser erste Tag zu Ende und die ganze Gruppe fiel sehr müde aber glücklich ins Bett.
Die nächsten Morgen begannen alle mit einem leckeren Frühstück. Theres verwöhnte alle mit ihren selbstgebackenen Brötchen und Hefezöpfen. Dazu gab es die verschiedensten Konfitüren sowie Honig und Käse. Früchte durften ebenfalls nicht fehlen. Aber nicht nur die gemeinsamen Frühstücke wurden zu einem Tageshighlight, jede von Theres zubereitete Mahlzeit wurde zu einem kulinarischen Hochgenuss.
Außer der normalen Ferienaktivitäten, wie gemeinsame Ausflüge, andere Aktivitäten sowie Kino- und Spieleabende hatte dieses Ferienlager seinen Schwerpunkt auf sportlichen Aktivitäten.
So ging es am ersten Tag auch gleich los. Die große Sporthalle war der Treffpunkt für 50 kampfstarke Kinder, mit und ohne Behinderung. In diesem Camp lernen auch Schüler und Schülerinnen mit einer Behinderung, wie sie sich tatkräftig verteidigen können. Judo, Karate, Ju-Jitso oder Capoeira war angesagt. Die Kinder mit Behinderung bildeten keine separierte Abteilung, sondern kämpfen wie alle anderen. Einmal strahlend oben, dann wieder hechelnd unten. Einmal als Angreifer dann wieder als Angegriffener. Anfangs noch etwas zaghaft, doch kurz darauf schon ziemlich selbstbewusst.
Am Ende der Trainingseinheit folgte die äußerst beliebte "Holzspalterei". Mit der Handkante und ohne schmerzverzerrtes Gesicht ein Brett spalten zu dürfen, liess den Adrenalinspiegel doch etwas in die Höhe schnellen. Manche trauten sich nicht spontan. Man(n) könnte sich ja blamieren, vor allem vor den Mädchen. Den Anfang machte dann ein Junge mit Down-Syndrom. Er zertrümmerte das Holz, als wäre es Karton. Er konnte es selbst kaum glauben, aber als seine Leistung mit euphorischem Applaus belohnt wurde, gab er sogar noch eine Zugabe.
Nun fasste auch der Rest der Mannschaft Mut und wurden ebenfalls mit viel Applaus motiviert und unterstützt.
Eine andere sportliche Aktivität in diesem Lager war der Rollstuhl-Slalom-Parcours. Erst wurden gemischte Teams gebildet und dann hieß es: "Auf los ging es los!"
Hier wird dem Teilnehmer mit Behinderung die schwierigste Aufgabe übertragen und so sein Selbstwertgefühl gestärkt. Zu sehen wie sich seine gleichaltrige "normale" Partnerin freundschaftlich um ihn kümmert, ist immer wieder sehr berührend. Sie hilft, spornt an und absolviert zwischendurch den Parcours immer wieder selbst. Sie lachen gemeinsam und er wird noch oft an sie denken, sich an den Ferienaufenthalt in Lenk erinnern. Wird ihr Bild vor Augen haben, als sie zu ihm sagte "Es ist doch selbstverständlich, dass man mit behinderten Menschen genauso umgeht wie mit allen anderen.
Genau diesen Eindruck hat jeder gewonnen der dieses Ferienlager besucht hat, und dass alle Teilnehmer in dieser Woche auch sportliche Fortschritte gemacht haben, versteht sich fast von selbst.
Wir freuen uns schon auf das nächste Ferienlager und werden dann wieder mit großer Freude darüber berichten.